Ganz klammheimlich hat sich da ein neues Spiel in die große Welt der Games geschlichen. Hi-Fi Rush.
Anfänglich hielt ich es für einen netten Zeitvertreib: Comic-Grafik, kämpfen zum Beat, klingt nach nettem Spaß.
Mittlerweile habe ich ca. eine Stunde in das Spiel gesteckt und habe mich vom Vibe anstecken lassen.
Hi-Fi Rush ist ein 3rd Person Action-Adventure in dem Gesprungen, Gelaufen und natürlich auch zugeschlagen wird. Man könnte es auch als modernen Platformer bezeichnen, wenn man denn möchte.

Chai, ein Junge mit einem Handicap bewirbt sich als Testperson für elektrische Ersatzteile am Körper. Bei dem Umbau passiert allerdings ein Fehler: Sein Mp3-Player wird versehentlich als Herzschrittmacher eingesetzt und mit seinem neuen Roboterarm verbunden. Da er eigentlich zum Müllsammeln eingesetzt werden sollte, kann sein Arm alles mögliche an Metall magnetisch anziehen und daraus auch eine schlagkräftige Waffe machen lassen.
Doch wozu braucht Chai denn eine Waffe? Durch das Versehen gilt Chai als Fehlversuch und muss deswegen leider eliminiert werden. So machen sich alle Roboter auf den Weg um ihm den Garaus zu machen. Da er allerdings einen MP3-Player mit seinem Herz verbunden hat, vibriert und pulsiert alles im Takt des laufenden Songs.
Klingt für die eine Person cool, für die andere eher lame.
Doch man wippt ziemlich schnell mit, da alle Angriffe und Ausweich-Taktiken ebenfalls im Beat laufen müssen. Außerdem sind die Tracks bisher schön rockig und haben von sich aus einen guten Flow.
Grafisch ist das ganze tatsächlich im Comic-Stil gehalten. Allerdings würde ich es nicht unbedingt als reines Cell-Shading betrachten. Viel mehr hat man das Gefühl, sich interaktiv durch einen animierten Zeichentrickfilm zu bewegen. Das ist auch nicht zuletzt an den Zwischensequenzen zu erkennen.

Die Story wird mit Cut-Scenes erzählt, die leichte Anime-Anleihen haben, groß daher kommen und ein wenig übertrieben sind. Dazu kommt, dass alles immer mit ein wenig Humor gewürzt ist.
Der erste Boss, den ich besiegen durfte, war ein riesiger Roboter. Da kommen fast schon Dark Souls Vibes auf. Allerdings ist der Schwierigkeitsgrad „Normal“ bisher sehr gut zu handlen.
Auch interessant der Boss-Track: Nine Inch Nails – 1,000,000. Das geht schon gut ab. Slow-Motions, große Animationen und alles sehr flüssig und rasant. Langeweile kommt hier nicht auf, eher vielleicht ein wenig Hektik, doch davon lässt man sich gerne anstecken.
Wer also Interesse an einem 3D-Platformer / Action-Adventure im Anime- / Comic-Stil hat und gerne den Vibe der Beats fühlt, darf hier gerne zugreifen und ein paar Robotern den metallischen Hintern wegkicken.

Einziges Manko an dieser Stelle: Die deutsche Synchro ist zwar gut, aber für meinen Geschmack hätte man hier oder dort gerne andere Sprecher einsetzen dürfen, aber das zieht den Spaß nicht runter.
Ach ja und by the way: Wer Katzen mag, wird auch nicht enttäuscht, denn Chai bekommt als kleinen Gehilfen den Miezbot 808 (ja, der heißt wirklich so). Also auf ins Getümmel und Let’s Rock!